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Das 4MAT-Modell bietet eine strukturierte Methode, um Inhalte so zu gestalten, dass sie auf unterschiedlichen Lernstile und Informationstypen eingehen. Diese Flexibilität ist entscheidend, da sie es ermöglicht, jede:n in seiner/ihrer individuellen Lernweise zu unterstützen und persönlich relevante Informationen aufzunehmen. In einer Welt, in der Bildung zunehmend personalisiert wird, kann uns das 4MAT-Modell unterstützen. 4MAT lässt sich natürlich auch auf andere Arten der Präsentation und Inhaltsvermittlung übertragen.

In diesem Beitrag wollen wir das Modell aus zwei Perspektiven betrachten: der der Lehrenden und der der Lernenden. Darüber hinaus gibt es wertvolle Tipps, wie das 4MAT-Modell in unterschiedlichen Lehr- und Lernkontexten eingesetzt werden kann.

Wer hat’s erfunden?

Das 4MAT-Modell, entwickelt von der Australierin Bernice McCarthy, ist ein ganzheitlicher Ansatz zur Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen, der auf der Idee basiert, dass Menschen unterschiedlich lernen. Es teilt den Lernprozess in vier Phasen ein. Jede dieser Phasen spricht verschiedene Lernstile an – von denjenigen, die emotional und durch persönliche Erfahrungen motiviert werden, bis hin zu denjenigen, die durch logisches Denken und praktische Anwendung lernen. Durch diese strukturierte Vorgehensweise ermöglicht das Modell Lehrenden, Lehrinhalte so zu adaptieren, dass sie die Bedürfnisse jeder*s Lernenden individuell berücksichtigen. Dies fördert nicht nur die Einbindung und Motivation der Lernenden, sondern steigert auch deren Verständnis und Behaltensrate.

Die Implementierung von 4MAT kann daher besonders im Bildungs- und Präsentationskontext von Vorteil sein, da sie dabei unterstützt, relevante Informationen effektiver zu vermitteln und Lernende aktiv in ihren Lernprozess einzubeziehen.

Die vier Quadranten unter die Lupe genommen

Die vier Kernquadranten des 4MAT-Modells umfassen „Motivieren“ (Aktivierung der Lernbereitschaft durch Einbeziehung der persönlichen Relevanz und Emotionen), „Informieren“ (Vermittlung der theoretischen Inhalte und Fakten), „Anwenden“ (praktische Übungen und Anwendung des Gelernten zur Vertiefung des Verständnisses) und „Überprüfen“ (Reflexion und Bewertung des Lernerfolgs durch Feedback und kritische Analyse).

Motivieren | Kernfrage: Warum?

Im ersten Quadranten wird das Interesse und die Neugier der Lernenden geweckt, indem die Inhalte an ihre persönlichen Erfahrungen und emotionalen Bedürfnisse angeknüpft werden, um die Lernmotivation zu steigern.

Informieren | Kernfrage: Was?

Der zweite Quadrant dient dazu, den Lernenden fundiertes Wissen und Fakten zu vermitteln, wodurch ein solides Verständnis der Thematik aufgebaut wird.

Anwenden | Kernfrage: Wie?

In diesem Quadranten setzen die Lernenden das Erlernte durch praktische Übungen um, was das Gelernte verankert und zur Entwicklung von Problemlösungskompetenzen beiträgt.

Überprüfen | Kernfrage: Wozu?

Der letzte Quadrant fokussiert auf die Reflexion und Bewertung des Lernprozesses durch die Lernenden, um das Verständnis zu vertiefen und nachhaltiges Lernen zu fördern.

4MAT aus Lehrenden-Sicht

Das 4MAT-Modell bietet aus Lehrenden-Sicht einen strukturierten Rahmen, um den Lernprozess effektiv zu gestalten und auf die individuellen Bedürfnisse und Stile der Lernenden einzugehen.

1. Motivieren
In diesem ersten Quadranten zielen Lehrende darauf ab, die Lernbereitschaft der Teilnehmenden zu wecken, indem sie eine emotionale Verbindung zum Lernstoff herstellen. Die Stärke von Lehrenden liegt darin, die Inhalte lebendig und relevant zu gestalten. Eine mögliche Schwäche könnte sich zeigen, wenn es an Empathie oder Kreativität fehlt, die Lerninhalte mit den persönlichen Interessen der Lernenden zu verknüpfen, was zu mangelndem Engagement führen kann.

2. Informieren
Das Ziel in dieser Phase ist es, den Lernenden ein solides Verständnis der Inhalte zu vermitteln. Lehrende zeichnen sich hier durch die klare und strukturierte Vermittlung von Informationen aus. Schwächen könnten auftreten, wenn nicht auf unterschiedliche Lernstile eingegangen wird oder die Flexibilität fehlt, den Lehransatz anzupassen, was zu Verständnisschwierigkeiten führen könnte.

3. Anwenden
Lehrende fördern hier das praktische Anwenden des Gelernten, um das Verständnis zu vertiefen und praktische Fähigkeiten zu entwickeln. Stärken zeigen sich in der methodischen Vielfalt und der Förderung von kritischem Denken. Schwächen können auftreten, wenn nicht genügend Übungen bereitgestellt werden oder die Unterstützung bei der Anwendung fehlt, was zu oberflächlicher Aneignung führen kann.

4. Überprüfen
Das Ziel ist es, den Lernerfolg zu evaluieren und die Lernenden zur Reflexion über ihre Fortschritte zu motivieren. Eine Stärke von Lehrenden ist die Fähigkeit, konstruktives Feedback zu geben. Eine Schwäche könnte sein, wenn individuelle Lernfortschritte nicht ausreichend berücksichtigt werden oder die Flexibilität bei der Bewertung fehlt, was die Selbstreflexion einschränken kann.

Selbstreflexion

In welchem Quadranten fühlst du dich aus Lehrenden-Sicht am wohlsten?
Wo sind deine persönlichen „blinden Flecken“?

4MAT aus Lernenden-Sicht

Doppelte Perspektive: Hier betrachten wir jede dieser Phasen aus der Sicht der Lernenden, einschließlich bevorzugter Methoden und Lernformen sowie solcher, die als weniger effektiv empfunden werden.

1. Motivieren
Aus der Perspektive der Lernenden steht in diesem Quadranten die persönliche Relevanz des Lernstoffes im Mittelpunkt. Lernende bevorzugen in dieser Phase emotionale und narrative Ansätze, die direkte Bezüge zu ihren eigenen Erfahrungen und Interessen herstellen. Methoden wie Storytelling, Diskussionen über reale Anwendungsfälle oder interaktive Spiele werden hier bevorzugt, während traditionelle Vorträge oder die reine Vermittlung von Fakten weniger ansprechend sein können.

2. Informieren
In diesem Quadranten ist es für Lernende wichtig, ein tiefes Verständnis des Themas zu entwickeln. Sie bevorzugen klar strukturierte Präsentationen, Demonstrationen und detaillierte Erklärungen. Visuelle Hilfsmittel wie Diagramme, Infografiken und Videos sind besonders effektiv, um komplexe Informationen zugänglich zu machen. Weniger effektiv sind Methoden, die eine passive Aufnahme von Informationen erfordern, wie das Lesen langer Texte ohne Interaktion.

3. Anwenden
Lernende schätzen in dieser Phase die Möglichkeit, das Gelernte praktisch umzusetzen. Sie bevorzugen Methoden wie Fallstudien, Projektsimulationen, Rollenspiele oder praktische Übungen, die es ihnen ermöglichen, Fehler zu machen und aus diesen zu lernen. Weniger beliebt sind repetitive Aufgaben oder Übungen, die wenig Bezug zur realen Anwendung des Gelernten haben.

4. Überprüfen
In der letzten Phase bevorzugen Lernende Methoden, die eine Reflexion über den Lernprozess und das Gelernte ermöglichen. Sie profitieren von Feedback-Sitzungen, Peer-Reviews und Möglichkeiten zur Selbstbewertung. Weniger effektiv sind traditionelle Prüfungen oder Tests, die unter Zeitdruck stattfinden und wenig Raum für tiefgehende Reflexion bieten.

Selbstreflexion

Wie lernst du am besten?
Welche passenden Methoden fallen dir noch zu den vier Quadranten ein?

Tipps und Tricks für die Praxis

1. Verknüpfe mit der Praxis
Beginne deine Veranstaltungen stets damit, den Lernstoff mit konkreten, praxisbezogenen Beispielen zu verknüpfen. Dies hilft den Lernenden, die persönliche und berufliche Relevanz des Themas sofort zu erkennen, was ihre Motivation und ihr Engagement steigert.

2. Strukturiere und visualisiere
Nutze klare Strukturen und visuelle Hilfsmittel, um komplexe Informationen verständlich zu machen. Diagramme, Mindmaps und Videos sind ausgezeichnete Werkzeuge, um Inhalte anschaulich zu präsentieren und das Verständnis zu erleichtern.

3. Fördere aktives Lernen
Gestalte Übungen, die praktisches Anwenden des Gelernten ermöglichen. Workshops, in denen Fallstudien bearbeitet oder Probleme in Gruppen gelöst werden, ermutigen die Lernenden, aktiv mit dem Stoff zu arbeiten und fördern zugleich die Entwicklung praktischer Fähigkeiten.

4. Nutze Peer-Feedback
Ermutige die Lernenden, sich gegenseitig Rückmeldung zu geben. Peer-Feedback-Sitzungen nach Präsentationen oder Projekten bieten wertvolle Einsichten aus verschiedenen Perspektiven und fördern die kritische Auseinandersetzung mit dem eigenen und fremden Arbeitsergebnissen.

5. Reflektiere und passe an
Setze regelmäßig Reflexionsphasen ein, in denen du zusammen mit den Lernenden den Lernprozess bewertest. Dies gibt dir die Möglichkeit, Methoden und Inhalte kontinuierlich anzupassen und so den Lernerfolg zu maximieren.

Fazit

Mit der Anwendung des 4MAT-Modells in unserer beruflichen Praxis eröffnen sich neue Möglichkeiten Lernprozesse und Wissensvermittlung effektiver und engagierter zu gestalten. Die strukturierte Herangehensweise hilft uns, jeden dort abzuholen, wo er/sie steht. Indem du 4MAT in deine tägliche Arbeit integrierst, kannst du nicht nur die Lernergebnisse verbessern, sondern auch eine tiefere und nachhaltigere Auseinandersetzung mit den Inhalten fördern. Freue dich auf die vielen Möglichkeiten, die das 4MAT-Modell für zukünftige Lehr- und Lernerfahrungen bereithält!
 

Und übrigens: Dieser Blogbeitrag selbst folgt dem 4MAT-Ansatz und ist in die vier Quadranten unterteilt, um dir zu zeigen, wie vielseitig und wirkungsvoll dieses Modell sein kann. Kannst du die Abschnitte dem passenden Quadranten zuordnen?

Unsere Literaturempfehlung zum Thema

(enthält Werbung)

»Teaching Around the 4mat(r) Cycle«

Learning styles are linked to preferences in the ways people perceive and process experience. Bernice McCarthy’s unique 4MAT® cycle is a brain-based teaching method that emphasizes diverse learning styles, honors learner individuality, teaches concepts as well as facts, and improves student thinking and performance on traditional as well as high-stakes assessments.

With 25+ years of field testing and field use supporting its effectiveness, the 4MAT® method uses a 4-quadrant cycle of learning that begins by engaging learners through direct experience, moving them toward:

 

. Reflective observation

. Abstract conceptualizing

. Active experimentation and problem-solving

. Integration of new knowledge and skills

Eigene Einschätzung von [lernglust]: 

„Als Trainer können wir den Ansatz von Bernice McCarthy wirklich empfehlen. Das Buch bietet praktische Einblicke, wie man unterschiedliche Lernstile erkennt und anspricht. McCarthy vermittelt, wie man Lernangebote so gestaltet, dass sie wirklich jede:n erreichen und fördern. Ihre klaren, anwendungsbezogenen Erklärungen machen es leicht, die Methoden direkt umzusetzen und so den Unterricht effektiver und ansprechender zu gestalten.“